Freitag, November 27, 2009

Paris toute la journée

Nach über zwanzig Jahren des Bestehens immer noch eindrücklich und einzigartig: Die Südfassade des centre du monde arabe des französischen Kultarchitekten Jean Nouvel (an der Seine, unweit der Notre Dame)


Endlich mal Zeit haben und ins Innere des centre du monde arabe können. Ich besuchte die informative Ausstellung "Kunst im Islam", wollte aber vorwiegend das Gebäude anschauen. Das eindrücklichste ist die Südseite, hier ein Blick zur Fassade hinaus bei spätherbstlichem Sonnenschein.


Majestätisch gross auch die Fenster im Innern der Notre Dame


Und natürlich darf die Notre Dame nicht fehlen


An der Seine gibt es auch Touristen, die sich im Malen versuchen


An den Quais der Seine gibt es zahlreiche, originelle Verkaufsstände


Unter den Arkaden der Place des Vosges gibt es elegante Kunstgalerien und lauschige Cafés


Die schöne Place des Vosges liegt im Marraisquartier unweit der Bastille


Unter den Arkaden der Place des Vosges hat es auch Obdachlose


Früh übt sich im Montmartrequartier, wer eine Meisterin werden will!


Ich gebe es offen zu, ich bin ein grosser Amélie-Fan. Zufällig fanden wir den Gemüsemarkt im Montmartrequrtier


Da sich unser Aufenthalt ja nicht nur auf die Nächte beschränkte, möchte ich ein paar Tagesimpressionen zeigen. Paris ist einfach äusserst vielfältig, vielschichtig und multikulturell. Es gibt Menschen verschiedenster Ethnien, die diese Stadt bevölkern und beleben. Auffallend sind die vielen Personen aus Afrika, Nordafrika und Asien und auch die zahlreichen Bettler, Clochards, Künstler und Touristen aus aller Welt. Es gibt Quartiere mit Schwarzafrikanern, Algeriern, Chinesen, Russen, Juden, etc. Und es gibt Schönheit, Poesie und Melancholie, aber auch Hässlichkeit, Anonymität und Brutalität.

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Donnerstag, November 26, 2009

Paris en nuit

Und dann um 18h war es so weit: Glanz und Gloria auf dem Eiffelturm


Vom Eiffelturm mit freier Sicht in Richtung Westen


Auf dem Eiffelturm mit Blick zur Seine und zum Sacre Coeur


Nahe des Sacre Coeur gibt es einen quadratischen Platz begrenzt von Strassencafés und belebt von Künstlern, Touristen und Bäumen


Die monumentale und blendend weisse Kirche Sacre Coeur von hinten


Vom Sacre Coeur runter ins Quartier, wo sich links unser Hotel befand


Jedes Jahr unternehmen wir mit unseren Mitarbeitenden der Casa Moscia eine Saisonschlussreise. Dieses Jahr führte sie uns wieder einmal nach Paris. Mitte November war es soweit: wir reisten per Eisenbahn nach Basel, dort stiegen wir in den TGV um, der uns nach Paris Gare de l'Est brachte. Dann stiegen wir um in die Metro, nach drei Stationen waren wir im Quartier "Montmartre", wo wir ein einfaches, ruhiges Hotel beziehen konnten. Es befand nur einige Gehminuten von der Sacre Coeur-Kirche entfernt. Dank meist mildem, trockenem Herbstwetter konnten wir die Atmosphäre dieser Stadt der Künste oft im Freien geniessen, gerade auch abends und nachts. Einige Eindrücke davon:

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Mittwoch, November 25, 2009

Der Mythos des "goldenen" Spaniens

In den letzten Wochen ist mir wieder mehrmals das Ideal des maurischen Spaniens begegnet. Es wird als Beispiel des toleranten und friedlichen Zusammenlebens von Judentum, Christentum und Islam beschrieben. Etliche Historiker bezeichnen aber dieses "goldene Zeitalter" in Spanien als Mythos! Vermutlich höchstens etwa 50 von 800 Jahren islamischer Herrschaft waren wirklich friedlich und tolerant. Spanien war damals eher ein unruhiges Land. Ob es je die gelobte Toleranz gegeben hat, ist zweifelhaft, jedenfalls war sie nicht eine gleichberechtigte. Aus einer islamischen Machtposition heraus wurden im Jahr 1066 viele Juden in Granada massakriert und Christen wurden 1126 nach Marokko deportiert.
Leistungen der islamischen Wissenschaft gab es, sie sind vor allem in Trigonometrie und Optik (al-Haitham 1039 und al-Farisi 1320) zu finden. Sie wurden aber vorwiegend durch Perser, Christen und Juden vollbracht, Araber waren fast keine darunter! Medizin, Algebra, Arithmetik, Geometrie, Mechanik und Astronomie wurden als fremde Wissenschaften angeschaut und waren deshalb gefährlich. Religion, Sprache, Exegese, Recht, Theologie (Scholastik), Grammatik, Rhetorik und Literatur galten als eigentliche islamische Wissenschaften. Sie waren erwünscht, sofern sie im Einklang mit dem Koran waren.
Imposante bauliche Zeugnisse sagen wenig über die Qualität des damaligen Zusammenlebens aus, vielmehr über den gestalterischen Willen, die technischen Fähigkeiten und die wirtschaftliche Macht der Erbauer. Gerade islamische Machthaber benutzten häufig Fähigkeiten und Reichtum unterdrückter Juden und Christen.

Das friedliche Zusammenleben im maurischen Spanien war eher ein idealistisches Konzept des 19. Jahrhunderts, um damit westliche Fehler dieser Zeit wie den Kolonialismus anzuprangern. Diese Sachverhalte können bei Richard Fletcher, Hans Peter Raddatz, Ibn Warraq und Bat Yeor nachgelesen werden, die fundierte Werke über den Islam und dessen Wirkungsgeschichte geschrieben haben.

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Sonntag, November 08, 2009

Auf der via Spluga durch die Viamala

Der Traversina-Steg ist eine elegante Treppenhängebrücke aus Metall und Holz, die ein tiefes, unbegehbares Tobel überspannt


Ein Seitenarm der Viamala wird durch den Traversina-Steg abgekürzt


Am engsten Punkt der Viamala wird es dunkel, kühl und feucht


Eine elegante Brücke der Nationalstrasse A13 überquert die Schlucht


Fussweg und Strasse führen oft in Flussnähe (Hinterrhein) durch


Und plötzlich wird es eng, steil und tief: Nun bin ich tief in der Viamala


Der schlichte Kirchenraum von Zilis mit den romanischen Deckenbildern


Die reformierte Kirche in Zilis, dem ursprünglichen Hauptort des Schams


Die Schamser-Landschaft zwischen Andeer und Zilis im milden Herbstlicht


Diesen Herbst habe ich mir vorgenommen, auf der via Spluga durch die Viamala zu wandern. Gestartet bin ich in Andeer, von dort ging es über Land nach Zilis, wo die beeindruckende Kirche mit den romanischen Deckenbildern steht. Bald darauf beginnt die Viamala. Viamala heisst sie, weil es das "böse" Wegstück war auf der historisch wichtigen via Spluga von Chur nach Chiavenna. Heute ist es ein imposante Schlucht, ein Naturwunder, das in nur wenigen Minuten auf der Nationalstrasse A13 durchquert und hinter sich gelassen wird.

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