Dienstag, Dezember 19, 2006

Meine Lieblingsgebete: Augustinus

In den nächsten Posts möchte ich meine "Lieblingsgebete" veröffentlichen. Gebete von Menschen, die schon vor langer Zeit gelebt haben oder gar noch heute leben. Sie haben scheinbar ähnliche Erfahrungen gemacht oder Empfingungen gehabt. Auch kommt mir immer wieder das Bild des "Stroms" oder Flusses in den Sinn: wir gehören mit Menschen zusammen, die dem gleichen Gott vertrauen und ihm dienen. Wir treten in ihre Fussstapfen, wir profitieren von ihnen und wir dürfen auch etwas an unsere geistlichen Nachkommen weitergeben. Wir gehören in die gleiche Stafette.

Augustinus ist trotz allen Fragwürdigkeiten immer wieder eine Inspiration für mich, zum Beispiel in turbulenten, innerlich unruhigen Zeiten:

Gross bist du, Herr...
Denn geschaffen hast du uns zu dir,
und ruhelos ist unser Herz,
bis dass es seine Ruhe hat in dir.

Du hast gerufen
, geschrien und meine Taubheit übertönt.
Du hast geleuchtet, gelodert und meine Blindheit überstrahlt.
Du hast deinen Duft verbreitet, ich habe einen tiefen Atemzug genommen,
und jetzt lechze ich nach dir.
Ich habe dich geschmeckt,
und jetzt habe ich Hunger und Durst.
Du hast mich berührt,
und jetzt brennt in mir das Verlangen nach deinem Frieden.

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Samstag, Dezember 16, 2006

Stille und Gebet

Ich war einige Tage in der Stille im Berner Oberland. Und zwar im "Läbeshuus" in Heiligenschwendi (siehe www.läbeshuus.ch). Das ist etwas, was ich jedem Menschen empfehlen kann: einmal weg von allem, was tagtäglich auf dich einstürmt, dich umgibt, dich besetzt und dich belastet. Keine Zeitung, kein Computer, kein Fernseher, keine Alltagssorgen, keine Auseinandersetzungen, und und und ... geworfen sein auf sich selbst, sich entspannen, genug schlafen, wandern, Gottes vielfältige Schöpfung bewusst wahrnehmen und geniessen und dabei mit Gottes Gegenwart rechnen und auf sein Reden warten. Durch Impulse und die Stille ist mir folgendes Gebet zugefallen:

Jesus Christus,
du bist unser Herr.
Darum anerkennen wir deine Herrschaft über uns.
Vater,
du hast uns geschaffen.
Darum anerkennen wir unsere Abhängigkeit von dir und von dem, das du gibst.
Das macht uns unabhängiger von Menschen und freier, sie zu achten, sie zu lieben und ihnen zu dienen.
Heiliger Geist,
hilf uns, unsere Berufungen zu erkennen, umzusetzen und auszuleben.
Wir freuen uns, dass du da bist.
Amen

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Samstag, Dezember 02, 2006

Vom Wert des Vorformulierten

Da wir nicht immer schöpferisch tätig sein können, sind wir auf Worte, die Gott uns zusagt und auf Erkenntnisse, die andere Menschen gewonnen haben, angewiesen. Sie helfen uns, eigene Erfahrungen zu ordnen, zu deuten und richtige Schlüsse daraus zu ziehen.
Oswald Chambers hat es treffend so gesagt:
"Nicht derjenige Autor, der dir etwas sagt, das du vorher noch nicht wusstest ist es, der dich fördert, sondern derjenige, der das, was du selbst dumpf auszudrücken versuchtest, besser zum Ausdruck bringst, als du es selber kannst, das heisst, derjenige, der das in Worte fasst, was stillschweigend in dir nach Ausdruck ringt."

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