Mittwoch, Juli 01, 2009

Gnade ist nicht nur ein Wort


Vor einiger Zeit habe ich das Buch: "Gnade ist nicht nur ein Wort. Wie Gottes Güte unser Leben auf den Kopf stellt." des Amerikaners Philip Yancey gelesen. Auf Deutsch ist es in den Verlagen Ernst Franz Metzingen 1999 und Brockhaus Wuppertal 2002 erschienen (ISBN-Nummer: 3-7722-0352-3(Franz)und 3-417-11178-1 (Brockhaus)). Es hat mich berührt, weil es dem Autor gelingt, viel von Gottes Grösse, Liebe und Grosszügigkeit zu zeigen. So können viele Themen und auch schwierige ethische Fragen ungeschminkt und unverkrampft angeschaut und beschrieben werden. Besonders wertvoll waren für mich die prägnanten Zitate - sowohl eigene als auch fremde - die Yancey verwendet, die ich hier gerne wiedergeben möchte:

"Die Kranken und Krüppel sind für uns nicht mehr gefährliche Infektionsherde, sondern potentielle Gefässe für die Barmherzigkeit Gottes. Unser Auftrag ist, diese Barmherzigkeit weiterzugeben, Gnade zu vermitteln."

"Gott gibt da, wo er leere Hände findet." Augustinus

"Wenn ein Mann die Hände voller Pakete hat, kann er kein Geschenk empfangen." C. S. Lewis (Seite 172)

"Bei Jesus gibt es nicht Gerechte und Ungerechte, sondern nur Sünder, die ihre Schuld bekennen und solche, die sie nicht zugeben. Gott löscht bewusste Schuld, aber verdrängte Schuld bringt er ins Bewusstsein." Paul Tournier

"Busse ist das Tor zur Gnade, dieser Begriff beschreibt die Umkehr, das Zurückgehen, die Rückkehr nach Hause. Sie macht den Weg frei für eine neue Zukunft und wiederhergestellte Beziehungen... Dazu brauche ich einen Geist, der sich nicht mehr verteidigt." (Seite 175)

"Wenn ein Fehler nicht ans Licht kommt, kann er nicht behoben werden... Es sind die Heiligen, die ein Sündenempfinden haben." Vater Daniélou

"Sündenempfinden ist der Massstab für das Gottesbewusstsein der Seele." Paul Tournier

"Echte Aenderung muss für den Christen anfangen mit dem Eingeständnis, Gnade nötig zu haben. Wenn ich das leugne, kann ich auch keine Gnade empfangen." (Seite 176)

"Gott möchte eine viel innigere Beziehung mit uns, als es die intimste Beziehung auf Erden, nämlich der lebenslange Bund zwischen Mann und Frau, je sein könnte. Gott will nicht gute Leistungen, sondern mein Herz." (Seite 184)

"Auf den ersten Blick scheint Gesetzlichkeit schwer, aber in Wirklichkeit ist Freiheit in Christus der schwerere Weg. Es ist verhältnismässig leicht, nicht zu morden, aber schwer, in Liebe die Hand auszustrecken; es ist leicht, sich vom Bett des Nächsten fern zu halten, aber schwer, eine Ehe am Leben zu erhalten; es ist leicht, Steuern zu zahlen, aber schwer, für die Armen dazusein. Wenn ich in der Freiheit lebe, muss ich für die Führung des Heiligen Geistes offen bleiben. Ich bin sensibler für das, was ich versäumt habe, als für das, was ich geleistet habe. In der Religion führt die Geringschätzung des Gesetzes zur Gesetzlichkeit. Die hohe Einschätzung des Gesetzes bringt einen dazu, die Gnade zu suchen." J. G. Machen (Seite 206)

"Wir Menschen verfallen unweigerlich in Genusssucht und Selbstsucht, wenn nicht etwas Transzendentes, Agape-Liebe, uns dazu bringt, uns nicht nur um uns selbst zu drehen." Glenn Tinder (Seite 246)

"Eine Staatsregierung kann zwar die Schliessung von Geschäften und der Theater am Sonntag anordnen, aber keine Gottesanbetung. Sie kann Ku-Klux-Klan-Mörder verhaften und bestrafen lassen, aber sie kann den Hass dieser Menschen nicht unterdrücken, geschweige denn ihnen Liebe beibringen. Sie kann Gesetze erlassen, die Ehescheidung erschweren, aber sie kann Männer nicht zwingen, ihre Frauen zu lieben und umgekehrt. Sie kann die Armen unterstützen, aber sie kann die Reichen nicht zwingen, ihnen Mitleid und Gerechtigkeit zu erweisen. Sie kann Ehebruch verbieten, aber nicht die Begierde; sie kann Diebstahl verbieten, aber nicht Habsucht. Sie kann Betrug verbieten, aber nicht Stolz. Sie kann zum Anstand ermutigen, aber nicht zur Heiligkeit." (Seite 247)

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