Samstag, November 19, 2011

Wien, wie es pulsiert





Die Mitarbeiterreise der Casa Moscia führte uns dieses Jahr im November nach Wien. Mit dem Nachtzug "Wienerwalzer" fuhren wir von Zürich nach Wien-Westbahnhof. Unweit im empfehlenswerten Hotel Anatol an der Webgasse im Mariahilferquartier fanden wir eine angenehme, grosszügige Absteige. Anfangs noch neblig, doch von Tag zu Tag sonniger präsentierte sich das Novemberwetter von seiner besten Seite. Und Wien ist nun wirklich reich an Geschichte und Kultur, mit vielen Sehenswürdigkeiten, Museen und Kaffeehäusern ausgestattet und von netten, liebenswürdigen Menschen bewohnt. Aufgefallen ist mir erneut die starke Verquickung von katholischer Kirche und kaiserlicher Macht. Besonders eindrücklich für mich waren der Aufstieg in die Kuppel der Karlskirche, wo man sonst nicht hinkommt, und der Spaziergang über die Donauinsel bei der UNO-City bei strahlendem Sonnenschein.



Kapelle mit eindrücklichem Lichteinfall neben der UNO-City

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Montag, November 14, 2011

Zürich, warum ich es mag...




Schon früh war ich ein Aussenseiter. Einer, der die Dinge gerne etwas anders sieht als der Mainstream. Deshalb gilt meine Bewunderung auch Zürichs Geschichte und Dynamik, während mich Berns Behäbigkeit, Besitzstandwahrung und Beamtentum nie sonderlich begeisterte. Letzte Woche hatte ich nun die einmalige Gelegenheit im Rahmen der VCH-Tagung an einer Führung durchs Zürcher Grossmünster teilzunehmen. Noch war der kundige Führer, ein älterer Mann, anfänglich etwas zögerlich, kam aber immer mehr in Fahrt und begeisterte mich für Zürichs eindrückliche Stätte der Reformation. Von aussen nach innen führte uns der Weg in dieses monumentale romanische Bauwerk. Heute besuchen diese Kirche vor allem Touristen aus aller Welt wegen den Glasfenstern des deutschen Künstlers Sigmar Polke, die seit 2009 eingebaut sind. Gerade die Fenster, die aus durchscheinendem und farbigen Achatstein gefertigt sind, sind in verschiedener Weise einzigartig. Die Themenfenster drücken für mich dagegen mehr vom postmodernen Zeitgeist aus, der ganz unterschiedlichste Interpretationen offen und zulässt.
Meine Begeisterung und Faszination hat hingegen der Chorbereich erhalten: Hier ist unter anderem eine Zürcherbibel von 1531 ausgestellt, die Zwingli zusammen mit seinen Mitstreitern vorher übersetzt und diskutiert hatte. Es war ein Gemeinschaftswerk, daher heisst sie auch Zürcher- und nicht Zwinglibibel! Holbein der Jüngere hat sie farbig illustriert, die meisten Reformatoren waren also mitnichten Puristen und wütende Bilderstürmer wie häufig behauptet wird, und Froschauer hatte sie gedruckt. Ein Exemplar kostete damals ein Vermögen, etwa einen Halbjahreslohn eines Handwerkers. Doch bereits nach weniger Zeit waren die ersten siebenhundert Exemplare vergriffen, so dass nachgedruckt werden musste, das Interesse war riesig. Die Stadtbevölkerung betrug damals nur gut 5'000 Personen. Noch heute finde ich die Zürcherbibel von den besten im deutschen Sprachraum, mir gefällt ihre schnörkellose, präzise und feine Sprache sehr; und ich ziehe sie der "blumigeren" Lutherbibel vor.
Neben dem Chor ist eine Art Sakristei angeordnet, wo einfaches Abendmahlsgeschirr und riesige Bibeln und Folianten aus der Reformationszeit aufbewahrt werden. Ebenso sind Fotografien der Grossmünsterpfarrer der letzten Jahrhunderte aufgehängt. Die erste Frau darunter war die erste in Zürich ausgebildete Theologin, die aber nur Pfarrhelferin werden konnte damals Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. Ich kam mir vor wie in einem lebendigen Museum, das noch viele Geschichten zu erzählen hätte. Dem Führer ist es jedenfalls gelungen, mir diese Gemäuer, Räume und Einrichtungen lebendig und bedeutsam zu machen mit seiner feinen Art und innerem Feuer. Zu guter Letzt war noch eine Turmbesteigung möglich, die uns eine schöne Novembernebelsicht auf die grösste Schweizer Stadt bescherte.



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Mittwoch, November 02, 2011

San Bernardino






Diesen Herbst war ich das zweite Mal auf dem San Bernardino-Pass, der im Bündnerland zwischen Bellinzona und Chur liegt. Eine kurvenreiche, schön ans Gelände angepasste, hundertjährige Strasse führt da hinauf. Die Passhöhe selbst liegt auf 2061 Meter über Meer, und sie ist umgeben von klaren Bergseen, abgeschliffenen Felsen und rotbrauner Vegetation. Für mich ist es eine der stimmungsvollsten Berglandschaften der Schweizer Alpen und Ausgangspnkt für wunderschöne Bergwanderungen. Ein paar Impressionen davon:


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