Mittwoch, Februar 28, 2007

Cassian

Was wir bekämpfen, werden wir nicht überwinden.
Nur was wir anschauen, das kann Gott heilen. Cassian.

Dieses Zitat habe ich im letzten AufAtmenheft 1/07 gefunden. Zitiert hat es Hanspeter Wolfensperger zum Thema "Umgang mit meiner Sünde". Es scheint mir sehr treffend zu sein. Alles, was ich bekämpfe, habe ich noch nicht richtig erkannt, verarbeitet und bewältigt: Mein innerer Kampf muss ich nach aussen tragen und projizieren, wiewohl ich selber im Zwiespalt bin. Alles, was ich anschauen kann, ist für mich sichtbar geworden, dem stelle ich mich und ich halte es Gott hin und frage ihn, was er dazu meint. Das gilt gerade auch für sexuelle Gedanken, Empfindungen und Taten. Wo ich ehrlich und offen werde gegenüber Gott und Vertrauenspersonen, hören Scham, Wortlosigkeit, Geheimniskrämerei und Zwang auf. Wie befreiend und wohltuend das ist!
Das ist eigentlich keine neue Erkenntnis, das wusste zum Beispiel der Schreiber von Psalm 118. Er sang und schrieb damals (in Vers 5): "Aus der Enge rufe ich JaH (und) es antwortet mir in der Weite JaH!" oder anders ausgedrückt: "In der Bedrängnis rufe ich JaH und es antwortet und schafft mir Raum JaH!"

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Freitag, Februar 02, 2007

Charles de Foucauld

Charles de Foucauld wurde 1858 geboren und hatte ein bewegtes Leben. Er wuchs als Waisenkind auf, erlebte also viele seelische Entbehrungen. Schon als jung kam er zur französischen Armee und machte dort Karriere und war ein Lebemann. Irgendwann kehrte er um zu Gott, fand in ihm die Erfüllung seiner Sehnsüchte und trat dann in einen katholischen Orden ein, der ihn auf Umwegen in ein kleines, abgelegenes Kloster im Süden Algeriens führte. Dort lebte und wirkte er bis zu seinem Lebensende: 1916 wurde er und seine Mitbrüder von islamischen Kriegern ermordet.
Eines seiner bekanntesten und eindrücklichsten Gebete lautet so:

"Mein Vater, ich überlasse mich Dir, mach mit mir, was dir gefällt.
Was Du auch mit mir tun magst, ich danke Dir.
Zu allem bin ich bereit, alles nehme ich an.
Wenn nur Dein Wille sich an mir erfüllt und an allen Deinen Geschöpfen, so ersehne ich weiter nichts, mein Gott.
In deine Hände lege ich meine Seele.
Ich gebe sie Dir, mein Gott, mit der ganzen Liebe meines Herzens, weil ich Dich liebe, und weil diese Liebe mich treibt, mich Dir hinzugeben, mich in deine Hände zu legen ohne Mass, mit einem grenzenlosen Vertrauen; denn du bist mein Vater."

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