Jesus und das Geld
S. 473: Es gibt drei "misslungene" Taten Jesu: Mk 6,4-6: keine Wunder unter skeptischen Landsleuten; Mk 10: Berufung des reichen jungen Mannes und die Katastrophe der Berufung des Judas Iskariot.
S. 474: So exklusiv wie Gott als Einziger angebetet werden will und Gehorsam verlangt, ja auch auf Mehrung aus ist, wie im Gleichnis von den anvertrauten Talenten, so exklusiv verfügt sonst nur noch die Liebe oder eben das Geld über Menschen. ...
Baal steht für Fruchtbarkeit und Reichtum ... Wer dem irdischen Kreislauf von Geben und Nehmen folgt, der hat kein Guthaben im Himmel. Denn Jesus sieht die Chance zur Veränderung der Welt zweifellos darin, dass der Kreislauf von Arbeit und Lohn durchbrochen wird. Wer sich für alles bezahlen lässt, der denkt rein diesseitig und kann kein Jünger Jesu sein.
S. 475: Der christliche Weg zum Glücklichwerden lässt sich am besten mit einer Umleitung im Strassenverkehr vergleichen ... Verschenkte Zeit, also solche, die wir anderen widmen, ist in Jesu Sinn doppelt und dreifach gewonnene Zeit.
S. 477: Geistlicher Tausch
Bürgerliche Normalität und Besitz gibt man weg. Freiheit und geistlichen Spielraum gewinnt man dafür.
S. 478: Spiritualität gibt es nicht zum Nulltarif. Sie muss jeden Tag erkauft werden durch Verzicht auf normale Lebensvollzüge und Annehmlichkeiten des "bürgerlichen" Daseins.
S. 483: In den drei ersten Evangelien, besonders im Werk des Lukas (Evangelium und Apostelgeschichte) tritt die Reichtumskritik Jesu deutlich hervor. Auffälligerweise fehlt sie im Johannesevangelium ebenso wie bei Paulus und im Rest der kanonischen Schriften, sieht man von wenigen Stellen in der Offenbarung des Johannes ab.
S. 484: Es ist aber interessant, dass Jesus auf das Verkaufen der Habe grösseren Wert legt als darauf, dass der Erlös dann den Armen zukommt. Denn für Jesus ist nur eines wirklich wichtig: Die Freiheit zu haben, den Willen Gottes tun zu können. Das meint Jesus mit "Suchen der Gerechtigkeit Gottes", zu dem alles andere hinzugegeben wird. Diese "alles andere" ist daher Zugabe, nicht Hauptziel. Die Aenderung der sozialen Verhältnisse ist daher sicher auf Dauer ein Ziel der Herrschaft Gottes.
S. 488 "Seid klug, kauft euch mit dem Geld aus der ungerechten Welt Freunde, die euch dann in die ewigen Häuser im Himmel aufnehmen, wenn hier alles vorbei ist." (Lk 16,9).
Es geht um nichts Anstössigeres als darum, sich mit Geld Freunde zu schaffen.
S. 489 Das Geld, das ihr habt, kommt immer aus Unrecht, das an ihm kleben. Irgendwo hat immer einer jemanden ausgebeutet, Zinsen genommen, Lohn geraubt oder zuviel verdient.
Kirche besteht nicht darin, dass einige für sich etwas Frommes denken. Vielmehr kann sie nur Wirklichkeit werden und die für sie geltende Verheissung nur dann lebendig werden, wenn Christen ganz real etwas Kostbares miteinander teilen. Zum Beispiel Zeit, Freude, Bewegug, Geld, Speise, Hobbys und Freunde. Je konkreter das ist, was ihr teilt, umso kompakter die Gemeinschaft. Jesus geht es immer um das übermorgen.
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