Sonntag, September 26, 2010

Maggia


Die junge Maggia im hochalpinen Naret-Gebiet

Von der Quelle bis zur Mündung ist der Fluss "Maggia" nur 58 Kilometer lang. Er beginnt weit hinten im Cristallinagebiet auf etwa 2'800 Meter über Meer und endet im Maggiadelta auf 193.50 Meter über Meer, das zwischen Locarno und Ascona am Lago Maggiore liegt. Das Gefälle ist im ersten Drittel beträchtlich, bevor in Bignasco die wilde Bavona in Maggia mündet und sie nahezu verdoppelt. Danach fliesst sie durch den flacheren und breiteren Talboden weiter dem Lago Maggiore zu.



Die Maggia im mittleren Abschnitt, in der breiten Talsohle

Das Spezielle des Maggiaflusses ist, dass er so extrem unterschiedlich viel Wasser führt. Die Menge pro Sekunde beträgt zwischen 2 und 4'500 Kubikmeter Wasser! Das letzte Mal hat die Maggia diese Maximalmenge 1978 erreicht, was damals gar zu Todesopfern geführt hat. So ist sie zum zweitgrössten Fluss der Schweiz, nach dem Rhein bei Basel, geworden. Das hat auch damit zu tun, dass das hintere Maggiatal zum niederschlagreichsten Gebiet der Schweiz gehört. Der Kanton Tessin und die Stadt Locarno wurden gezwungen, riesige, mehrstufige, zirka zehn Meter hohe Seitendämme anzulegen, um die Schäden bei den seltenen Hochwassern zu vermeiden.



Kurz vor Ponte Brolla wird das Tal wieder enger, felsiger, steiniger und die Maggia umso spektakulärer

Etwas weiter hinten, nach dem natürlichen Einschnitt bei Ponte Brolla, weitet sich das Maggiatal wieder und die Maggia hat hier wunderschöne, einmalige Auenlandschaften gebildet. Die Minimalmenge erreicht die Maggia häufig in den Winter- und manchmal auch in den Sommermonaten. Dann treten die riesigen Kies- und Sandbänke zutage, die von vielen zum (Sonnen)Baden genutzt werden. Natürlich hat das auch etwas mit der Wasserkraftnutzung zu tun, liegen doch im Einzugsgebiet der Maggia zahlreiche grosse Stauseen, die miteinander verbunden sind, und jedes Gefälle zur Stromgewinnung nutzen.





Vom Monte Gamborogno aus, von der gegenüberliegenden Seite des Lago Maggiore, hat man herrlichen Ausblick auf die Walliser-, Tessiner- und Bündnerberge

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