Freitag, August 14, 2015

Die Schallmauer II

Wie deine persönliche Schallmauer, wie dein Weg mit Gott durch Krisen und Grenzen hindurch in ein neues, noch unbekanntes Land sein wird, kann ich nicht sagen. Oft wählen wir diesen schweren Weg nicht, sondern es geschieht einfach mit uns! Auch wissen wir kaum den Kairos, den Zeitpunkt Gottes, an dem er diesen Prozess auslösen wird, wie lange er dauern wird und wie intensiv er sein wird. Wie viel wird er uns zumuten? Was ich aber sagen kann, ist, dass Gott ein riesiges Interesse an uns und an unserer Verwandlung ins Bild von Jesus hat. Aber diese Verwandlung löst uns aus dem Vertrauten und aus dem Verhafteten, sie schafft vorerst Erschütterung, Unsicherheit und oft Schmerzen. Ich muss etwas loslassen, was mir vertraut oder gar lieb geworden ist, das ich nicht ohne weiteres hergeben würde. Es ist eine Entäusserung, wie sie im grössten Mass Jesus annehmen und durchleben musste bis zum entwürdigenden und beschämenden Tod am Kreuz. Im Philipperbrief 2,5-8 ist es so beschrieben: Seid unter euch so gesinnt wie in der Gemeinschaft mit Jesus Christus; der, in (der) Gestalt Gottes seiend, das Gleichsein (mit) Gott nicht für einen Raub gehalten hat, sondern sich entäussert hat, (die) Gestalt eines Knechts angenommen hat, in Gleichheit (der) Menschen geworden (ist)! Und an (der) äusseren Erscheinung erfunden (wurde) wie ein Mensch; er hat sich selbst erniedrigt, (ist) gehorsam geworden bis zum Tod, und (zwar) zum Tod am Kreuz. Der Tod Jesu war für seine Jünger eine unerwartete Katastrophe. Ihr Meister und Vorbild, auf den sie so viel gesetzt hatten, war nun tot. Maria war in tiefster Trauer, Thomas in starkem Zweifel und Simon Petrus tief beschämt über seinem Versagen. Mit diesen geknickten Drei hatte der auferweckte Jesus einzigartige, exemplarische Begegnungen. In ihrer Not und Enttäuschung begegnete er ihnen, konfrontierte sie ganz unterschiedlich und führte sie ihrer Situation und ihrer Art gemäss über die eigenen Grenzen hinaus. So konnte Neues, Unbekanntes und ein befreites und verwandeltes Leben beginnen. Eine dieser drei Personen kann auch dir zum Vorbild werden, wie Gott dich durch deine „Schallmauer“ leiten will und kann. Beachte und meditiere, was Jesus sagt und was sie tun: ·Johannes 20,16-18: Jesus sagt zu ihr: Maria! Sie hat sich umgewandt und sagt zu ihm auf hebräisch: Rabbuni, was heisst: Meister! Jesus sagt zu ihr: Fasse mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater; gehe aber zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und meinem Gott und eurem Gott! Maria, die Magdalenerin geht (und) verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und dies habe er ihr gesagt! ·Johannes 20, 27-29: Dann sagte er (=Jesus) zu Thomas: Gib deinen Finger hierher und sieh meine Hände; und gib deine Hand her und lege (sie) in meine Seite; und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagt zu ihm: Weil du mich gesehen hast, bist du gläubig geworden; selig (sind), die nicht gesehen haben und (doch) zum Glauben kommen! ·Johannes 21,15-19: Als sie nun gefrühstückt hatten, sagt(e) Jesus zu Simon Petrus: Simon, (Sohn des) Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er sagt(e) zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe! Er sagt(e) zu ihm: Weide meine Lämmer! Er sagt(e) zu ihm wiederum zum zweiten Mal: Simon, (Sohn des) Johannes, liebst du mich? Er sagt(e) zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebhabe! Er sagt(e) zu ihm: Hüte meine Schafe! Er sagt(e) zu ihm das dritte Mal: Simon, (Sohn des) Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, dass er zu ihm gesagt hatte das dritte Mal: Hast du mich lieb? Und er sagte zu ihm: Herr, alles weißt du, du weißt (auch), dass ich dich lieb habe! Jesus sagt(e) zu ihm: Weide meine Schafe! Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jung warst, gürtetest du dich selbst und gingst umher, wohin du wolltest; wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und führen, wohin du nicht willst! Dies aber sagte er, (um) anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott verherrlichen werde; und dies gesagt habend, sagt er zu ihm: Folge mir!

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