Die Ursprünge des Islam (Seiten 64-104)
Die wichtigsten Stadien in der Geschichte des Islam waren von der Assimilation von Fremdeinflüssen geprägt: „Islam ist ein Gebräu; es ist nicht Neues daran, ausser dem genialen Talent Muhammads, der alte Zutaten zu einem neuen Allheilmittel für menschliche Unbill zusammenmischte und dieses mit Waffengewalt einzuflössen verstand“ S. M. Zwemer. Folgende Einflüsse wurden erforscht und festgehalten:
· Zarathustrischer Einfluss (nach Ignaz Golziher und Henri Corbin)
· Jüdischer Einfluss (Geiger, Katsch und Torrey)
· Christlicher Einfluss (Richard Bell)
· Sabäer & vorislamische Araber (Wellhausen, Nöldeke, Hurgronje, Robertson Smith)
· Fremdvokabular im Koran (Arthur Jeffery)
Zur "Ka’aba": dieses Heiligtum steht im Zusammenhang mit dem „Zam-Zam-Brunnen“, in dessen Innern war ein trockener Brunnenschacht für die Opfergaben. Der siebenmalige Umlauf um die Ka'aba steht sinnbildlich für die Bewegungen der Himmelskörper. Nach islamischem Verständnis wurde die Ka’aba 2'000 Jahre vor Erschaffung der Welt im Himmel errichtet, dort ist immer noch ein Modell von ihr. Der heilige schwarze Stein war wahrscheinlich ein Meteor, der vom Himmel fiel. „Muzdalifah“ war ein Ort der Feueranbetung, und der Steinwurf sollte gefährliche Dämonen abwehren.
Allah war schon vor dem Islam als grosse Gottheit der Mekkaner, Nabatäer und der heidnischen Nordaraber bekannt. Er war Schöpfer und Spender des Regens, umgeben von drei Töchtern, den Göttinnen al-lat, Manat und al-Uzza. Muhammad säuberte nach anfänglichem Zögern den heidnischen Allah von seinen Gefährtinnen, aber etliche heidnische Bräuche wurden beibehalten: Polygamie, Sklaverei, Scheidung, Sozialgesetze, Beschneidung und zeremonielle Reinheit, die zu Befreiung böser Geister diente.
„Mit dieser Lüge... gab Muhammad dem Islam alles, was der Mensch braucht und was die Religion von der Philosophie unterscheidet: eine Nationalität, Zeremonien, historische Erinnerungen, Mysterien, eine Zusicherung des Eingangs ins Paradies, während er beständig sein eigenes Gewissen und das anderer Menschen betrog.“ A. Sprenger
Die Zarathustrareligion
Widengen, der 1965 „Die Religionen Irans“ verfasste, stellte ihren bedeutenden Einfluss auf postexilische Juden, hellenistische Mysterienkulte (Mithras und Gnosis) und den Islam fest. Im Islam sind vor allem die „shi’a“ und Eschatologie (Endzeitlehre) davon beeinflusst.
(Morton Smith nahm Aehnlichkeiten zwischen Jesaja 40-48 und den zarathustrischen Hymnen wahr, John Hinnels die Heilssymbolik und das Neue Testament.)
636 siegten Muslime über die Sassaniden, die ihnen aber kulturell weit überlegen waren und den Islam so beeinflussten. Paradiesvorstellungen aus Indien ähneln auch den muslimischen Visionen.
Was der Islam dem Judaismus schuldig ist
Dazu meinte S.M. Zwemer: „Der Islam ist lediglich Judaismus mit der Beifügung des Apostolats von Muhammad“. Es wurden Begriffe und Doktrine übernommen:
1. Rabbinische hebräische Wörter im Qur’an
2. Doktrinelle Ansichten
3. Moralische und zeremonielle Gesetze
4. Lebensanschauungen
Und auch Erzählungen und Legenden wurden übernommen.
Muhammad hatte aber eine verworrene Vorstellung von der Chronologie der Hebräer. Obermann stellte dazu fest: „Im Koran hat es Fehldarstellungen und Verzerrungen biblischer Elemente wie in postbiblischen Quellen.“
Und Torrey sagte: „Seine (Muhammads) Figuren gleiche sich alle... Er liebt den dramatischen Dialog, hat aber wenig Sinn für dramatische Inszenierung und Handlung."
Richard Bell, der den christlichen Einfluss feststellte, schrieb: „Er (Muhammad) hatte kaum eine Ahnung von der christlichen Lehre oder von der christlichen Kirche. Er erwarb eigentlich nie eine genaue Kenntnis dieser Dinge."
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