Montag, Mai 19, 2008

Hebr. Körperbegriffe r-z

Ich komme zum Schluss mit den hebräischen Körperbegriffen. Davor möchte ich aber noch meine wichtigste (Inspirations)Quellen nennen:
-Daim Wilfried: Umwertung der Psychoanalyse. Verlag Herold Wien 1951
-Heller Jan: Der herabsteigende Gott. Berlin 1996
-Schroer Silvia & Staubli Thomas: Die Körpersymbolik der Bibel. Gütersloh 1998 und Darmstadt 2005
-Steurer Rita Maria: Das Alte Testament. Interlinearübersetzung Hebräisch-Deutsch. Stuttgart 1989

Nun die Körperbegriffe der Buchstaben r bis z:
"rag, regel": Bein, Bote, Fuss, Fussstapfen, Läufer, Kundschafter, Marschfähiger, Schritt oder Spion. Kommt 250x im AT vor. "Barfuss" bedeutet: arm oder machtlos, "mit Füssen treten" demütigen; "unter die Füsse legen" herrschen und unterwerfen; "zu Füssen liegen" niederfallen oder sich freiwillig unterwerfen; "durchschreiten" in Besitz nehmen. Fusswaschung: niedrige, unreine Arbeit, täglicher Sklavendienst.Bundeslade, Tempel, Zion und Erde sind Schemel der Füsse Gottes.
"raqqatek": deine Schläfe (sieht aus wie eine Scheibe des Granatapfels: Hl 4,3; 6,7)
"resch, reschah, rosch": Anbeginn, Anfang, bedeutend, Bedeutender, Ecke, Erste, Erster, Giebel, Gipfel, Haupt, Hauptsache, höchste, Höchster, Kopf, Kopflager, Kuppe, Oberhand, Spitze, Wipfel oder zuerst
"reweh": sein Aussehen (kommt in Daniel 2,31 und 3,25 vor)
ruach“: Atem, ausser sich sein, Braus, Geist, Gemüt, Hauch, Lebenshauch, Lebensmut, Mut, Sinn, Unmut, Wind oder Wut. "Handelnde Macht, lebendiges Wesen oder Wind oder Luftdämon, der Menschen wegraffen kann" Walter Baumgartner

"sair, s'ar, sear": behaart, Haar oder Haarmantel. Haar ist Krone und Zierde des Kopf und Zeichen von Lebenskraft und Vitalität. Im Hebräischen gibt es dreizehn Fachbegriffe für Haar und Haarpflege.
"sapah, s'pat": Lippe, Maul, Rand, Rede, Sprache oder Zunge
"schad": Brust (kommt oft in Hohelied vor)
"schen": Zahn. Es ist auch ein Buchstabe mit dem Zahlenwert dreihundert und symbolischen Bedeutungen. "Mit Zähnen knirschen" heisst: zornig sein
"sch'er": Fleisch (kommt in Sprüchen und Micha vor)
"schikem": Schulter (kommt in Genesis vor)
"s'mol": Linke, linke Hand oder Seite
"schoq": Keule, Schenkel oder Schenkelkeule
"sebah": Grauhaar, Greisenhaar oder Greisenalter (kommt vor allem in Genesis vor)

"tepach": Hand (breit war seine Dicke: 2Ch 4,5)
"tip'ray, tip'rohi": seine Nägel oder Klauen (kommt in Daniel 4,30 und 7,19)
"t'munah, t'munat": Abbild, Gebilde oder Gestalt
"toar": Aussehen oder Gestalt
"tok, tokah": Bereich, darin, durch, in, inmitten, Inneres, Mitte, unter oder zwischen

"yad, y'da": Anleitung, Anweisung, Arm, Aufsicht, Ausführung, Befehl, Beispiel, Dienst, durch, Freigiebigkeit, Führung, Gewalt, Hand, handeln, Handlung, helfen, Kraft, Leitung, Macht, Mal, mit sich, neben, Seite, seitlich, Teil, übermitteln, Uebermittlung, Ufer, vermitteln, Vermittlung oder von. Buchstabe "jod" hat Zahlenwert zehn. Bei Gottes Hand ist es Ausdruck seiner Stärke.
"yarek, yerek": Flanke, Huft, Hüftgelenk, Lende, Schenkel oder Seite
"yezer": Gebilde (der Gedanken seines Herzens war nur schlecht den ganzen Tag: Gen 6,5)
"zala, zela": Rippe (kommt in Genesis 2,21 und 22 vor: JHWH Elohim bildete Rippe zur Frau)
"zal'ma, zelem, z'lem": Abbild, Aussehen, Bild, Ebenbild, Figur, Relief, Standbild, würdige Hülle oder Zeichen
"zaqen": alt, Alter, Bart, betagt, Betagter oder Greis (kommt oft in Genesis vor)
"zawwar": Hals oder Nacken (sinngemäss auch Stolz, Selbstbewusstsein oder Uneinnehmbarkeit; der durch Halsschmuck noch gesteigert werden kann)
"ziweh, z'wah": Aussehen, Gesichtszüge oder Glanz (kommt in Daniel vor)
"z'roa": Arm, Bug, Gewalt oder Streitmacht. Ausgestreckter Arm bedeutet: sieghafte Macht, die befreit; Feinde überwältigen oder überwinden.

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