Donnerstag, Mai 10, 2007

Gesundheit, Spiritualität und Kontemplation

Gemäss Abraham Maslow (1977) zeichnen sich gesunde Menschen durch die folgenden gemeinsamen Merkmale aus (Seite 245):
· Bessere Wahrnehmung der Realität: Fähigkeit Menschen und Sachverhalte richtig zu beurteilen
· Sich selbst, andere und die Natur akzeptieren: Hohe Authentizität, Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit
· Natürlichkeit, Spontaneität und Einfachheit: Bescheidenheit, Unkonventionalität
· Problem- und sachorientiert: Lösungsorientiert, nicht ichorientiert
· Bedürfnis nach Privatheit: Einsam sein können ohne Unbehagen
· Autonom, aktiv und wachstumsorientiert: Unabhängigkeit von Umwelt, Antrieb durch Eigenmotivation
· Unverbrauchte Wertschätzung: Lebensgüter werden mit Ehrfurcht, Freude und Staunen geschätzt
· Prägung durch mystische Erfahrungen: Ich-Verlust und transzendente Erfahrungen wie Momente von tiefer Ehrfurcht, intensiven Glücks, der Verzückung, Ekstase oder Seligkeit
· Gemeinschaftsgefühl: Gefühl der Identifikation, Sympathie und Zuneigung
· Ueberschreitung Ich-Grenze: Intensive interpersonelle Beziehungen
· Demokratische Charakterstruktur: Freundlicher Umgang mit allen Menschen
· Ethische Veranlagung: Feste moralische Normen, Sicherheit bezüglich Wahrheit.
· Philosophischer Humor: Keine feindseligen, verletzenden oder überlegenen Witze
· Kreativität: Widerstand gegen Anpassung(sdruck)

Auf Seite 247 behauptet Nefiodow, dass es eine einheitliche Sicht der Natur durch die relativistische Quantenfeldtheorie gäbe. Nach meinem Wissensstand und nach Rücksprache mit einem Naturwissenschaftler ist das (noch) nicht der Fall. Hier scheint sich Nefiodow weniger auszukennen, deshalb sollte er sich besser auf Gebiete konzentrieren, in denen er zweifellos fachkundig und kompetent ist.

Die Verweise am Schluss des Buches auf den christlichen Glauben sind von einer tiefen katholischen Spiritualität geprägt und durchdrungen. Deshalb plädiert er zu Recht für eine christliche Kontemplation. Er zitiert den Jesuiten Franz Jalics, der Kontemplation sehr treffend so definiert hat: „Kontemplation heisst einzig auf Gott zu schauen und alles andere loszulassen... in der Kontemplation vertrauen wir darauf, dass uns alles andere dazugeschenkt wird, wenn wir uns nur um die Ausrichtung auf Gott bemühen.
Faustine Kowalska, eine katholische Mystikerin, die 1993 seliggesprochen wurde, hat es so gesagt: „Seit dem Augenblick als du, Jesus, meiner Seele erlaubtest, den Blick in dich zu vertiefen, ruhe ich aus und verlange nichts mehr. Ich habe meine Bestimmung gefunden.“ (Seite 258)

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