Mittwoch, Juni 11, 2008

Ist der Islam mit Demokratie und Menschenrechten vereinbar? (Seiten 241-276)

„Der Islam hat noch nie demokratische Tendenzen befürwortet“ meint Hurgronje.
Folgende Punkte sind nicht mit der allgemeinen Menschenrechtserklärung vereinbar:
1. Frauen haben eine untergeordnete Stellung, besonders im Zeugnis vor Gericht, Bewegungsfreiheit und Heirat
2. Nichtmuslime haben in islamischen Ländern eine untergeordnete Stellung, das gilt am stärksten in Saudi-Arabien
3. Atheisten haben kein Recht auf Leben, sie sind zu töten
4. Sklavenhaltung ist erlaubt
5. Es gibt kein Recht auf Religionsänderung, Abfall vom Islam wird mit dem Tod bestraft. Uebertritte vom Islam zu Christentum sind deshalb schwer bezifferbar. Uebergetretene Muslime sind ständig in Gefahr, dass sie ihre Papiere verlieren, ihre Ehe annulliert wird, ihre Kinder weggenommen werden, ihr Erbe verlieren und dass sie von Familienmitgliedern straffrei ermordet werden
6. Freiheitsrechte werden verletzt, besonders krass im Iran, Pakistan und Saudi-Arabien. Es trifft Christen, Schiiten und die Ahmadiyya-Bewegung, denn Mohammed gilt als das Siegel, d. h. der letzte der Profeten
7. Lästerung Gottes und des Profeten wird mit dem Tod bestraft. Dazu gibt es in islamischen Staaten die Blasphemiegesetze
8. Arbeit: Muslime dürfen nicht Andersgläubigen unterstellt sein und Frauen dürfen nicht alle Berufe ergreifen und ausüben

Autoritarismus, Demokratie und Islam
Warum der Islam mit Demokratie und Menschenrechten unvereinbar ist.
In der liberalen Demokratie gibt es keinen göttlichen, umfassenden ethischen Kodex, eine allumfassende und alles beinhaltende Werteskala.
In islamischen Staaten sind Juden und Christen Bürger zweiter Klasse, Ungläubigen werden alle Rechte verweigert. Sie haben folgende Möglichkeiten: bekehrt werden zum Islam, unterjocht oder getötet werden. Ethik im Islam heisst Befehlsgehorsam und Ergebung in den göttlichen Willen. Alle Muslime nehmen den Koran wörtlich, deshalb gibt es keinen Unterschied zwischen Islam und islamischen Fundamentalismus. Ziel aller ist es, nach islamischem Recht zu herrschen (nach Lewis).

Menschenrechte
Im Islam hat der Mensch nur Pflichten gegen Gott, Gott allein hat alle Rechte. Der Westen sah dies anders und bildete beständige Einrichtungen wie Konzile. Das waren repräsentative Versammlungen, die zu Körperschaften und juristischen Personen führten. Das ist im Islam unbekannt. Da gibt es eigentlich nur Theokratie (Gott regiert, indem er dem Herrscher Macht verleiht und dieser das göttliche Gesetz durchführt) und Autokratie (z. B. im selbsternannten Kalifat, Gottes Stellvertretung und Schatten auf Erden). Für den Untertanen ist Gehorsam daher eine religiöse Pflicht. Die Verehrung von Koran und Sunna behindert Menschenrechte und Wissenschaft, so wurde die Bibliothek von Alexandria 641 durch Kalif Umar verbrannt.
Wissenschaftlich betrachtet ist aber keine Zivilisation rein, denn es fand immer ein Austausch von Gütern und Ideen statt. So wurde die arabische Schrift von christlichen Missionaren erfunden, die auf Aramäisch, Nabatäisch und Phönizisch zurückgriffen.
Warraq plädiert hier für den Säkularismus, seine Werte wie Rationalismus, kritischer Geist, wissenschaftliche Strenge und intellektuelle Unabhängigkeit haben universelle Gültigkeit.

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