Sonntag, Januar 04, 2015

11: A Glorious Sadness (Eine herrliche Traurigkeit)

Hart benennt den spirituellen Ethos der Antike als eine Art von herrlicher Traurigkeit. Es sei ein geschlossenes System, bei dem der Kosmos ein fortwährendes Opfer darstelle, worin Götter und Tote bestimmte Plätze einnehmen und Menschen davon abhängig blieben. Es sei eine Oekonomie mit Zyklen der Schöpfung und der Zerstörung, der Ordnung und des Chaos, der Stabilität und der Gewalt und religiöser Transaktionen mit dem Tod. Die Götter nähmen unsere Opfer entgegen und gäben uns von ihrer Macht. Kapitel 12: A Liberating Message (Eine befreiende Botschaft) Das frühe Christentum war gegenüber dem Heidentum visionär und attraktiv, weil es den Zugang und Einbezug von Sklaven und Frauen im Gottesdienst und Gemeinde ermöglicht hatte. Barmherzigkeit, die konkrete Unterstützung aller Bedürftigen und Armen galt als wichtigste geistliche Aufgabe, wodurch schnell ein Netz der Wohltätigkeit entstanden war. Kapitel 13: The Face of the Faceless (Das Gesicht der Gesichtslosen) Die genaue Übersetzung des lateinischen Wortes „persona“ ist Maske und zeigt etwas vom römischen Menschenbild und Personenverständnis der damaligen Zeit. Die Gleichstellung der Menschen in der frühen Kirche hatte dagegen eine enorme subversive Kraft in der heidnischen Gesellschaft und hat eine moralische Revolution bewirkt. Das Feiern der Auferstehung Christi an Ostern war jeweils Höhepunkt des Jahres und hatte auch eine emanzipatorische Wirkung; denn Gott war zum Gesicht der Gesichtslosen geworden.

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