Mittwoch, Dezember 24, 2014

5: The Destruction of the Past (Die Zerstörung der Vergangenheit)

Hart zeigt nachvollziehbar auf, dass Christen des Ostens viel zum kulturellen Aufstieg beigetragen haben: So waren es syrische Christen in Edessa, Nisibis und Jundishapur, die griechische Werke der Philosophie und Wissenschaft in semitische Sprachen übersetzt hatten. Viele nestorianische Christen waren in der Medizin tätig und entwickelten sie auch weiter. Im "Haus der Weisheit" in Bagdad wurden ab 762 nach Christus wissenschaftliche und philosophische Werke vom Griechischen ins Arabische übersetzt. Hunayn ibn Ishaq (808-873) war dort die führende, herausragende Persönlichkeit. In den spanischen Städten Cordoba und Toledo waren es mozarabische Christen, die dann die arabischen Werke weiter ins Lateinische übersetzten. In Italien hatte der normannische Hof und die Städte Pisa und Venedig griechisch-, lateinisch- und arabischsprechende Gelehrte. Aus all diesen historischen Fakten kann der Schluss gezogen werden, dass der Islam vom östlichen Christentum profitierte, das westliche Christentum sowohl vom östlichen Christentum als auch vom Islam. Auf Seite 55 formuliert Hart es so: „Nur wenige heidnische Dichter (ihrer Zeit) können es mit dem kraftvollen Griechisch von Johannes Chrysostomos aufnehmen oder mit der klassischen Grösse von Gregor von Nazianz oder mit dem Latein von Augustinus oder mit der Eleganz und Präzision von Jerome und Ambrosius. Es gibt kaum etwas Intensiveres und Reichhaltigeres als Augustins Bekenntnisse oder Ehrlicheres und Bewegenderes als Nazianz autobiografische Dichtung. Die Klöster der Kirche allein haben die klassische Zivilisation vor dem Untergang gerettet. Und im Osten war es die christliche Kultur, welche die griechische Weisheit in Schulen und Bibliotheken aufbewahrt hat in Griechenland, Syrien und Kleinasien. Viele Leistungen des Hellenismus wurden von Christen in Philosophie, Theologie, Ethik und Kunst aufgenommen und verarbeitet.“

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