Sonntag, Januar 04, 2015

8: Intolerance and War (Intoleranz und Krieg)

Gemäss Hart gerät oft in den Hintergrund, weshalb die Kreuzzüge durchgeführt wurden; (der erste wurde 1095 durch Papst Urban II (1035-1099) ausgerufen.) Die Jerusalem-Pilger sollten vor den herrschenden Seldschuken, dem sunnitischen Turkvolk, geschützt werden, und dem bedrängten Byzanz unter Alexius I (1081-1118) sollte geholfen werden. Generell liefen die Religionskriege der Neuzeit in Europa darauf hinaus, Territorien und Macht zu festigen. Je absoluter die Staaten wurden, desto totaler wurden die Kriege. Der Höhepunkt wurde im 20. Jahrhundert erreicht. Gleichzeitig wurden auch von Christen unterschiedlicher Konfessionen die Fundamente für die Menschenrechte (mit)entwickelt. Es waren dies besonders der spanische Dominikaner Francisco de Vitoria (1483-1546) und der reformierte Theologe und niederländische Jurist Hugo Grotius (1583-1645). Kapitel 9: An Age of Darkness (Ein Zeitalter der Dunkelheit) Der „Empirismus“ sei nicht erst in der Aufklärung, sondern bereits im Spätmittelalter entwickelt worden (Seite 100). Hart macht darauf aufmerksam, dass wir nicht überheblich sein sollten und denken, dass unsere Zeit und Kultur aufgeklärter sei als eine andere oder frühere. Materialismus sei kein Faktum von Experimenten oder ein Fazit von Logik, sondern es sei ein metaphysisches (Vor)Urteil, nichts mehr und irrationaler als vieles anderes (Seite 103); denn Vernunft sei eine unbeständige Sache. Wenn es je ein dunkles Zeitalter gegeben habe, dann sei es unseres (Seite 106): Eine Welt des Unglaubens werde dominiert von leeren und selbstbeweihräucherten Narzissten, die in Banalität, Selbstzufriedenheit, Konformität, Zynismus und Selbstbewunderung versinken. Dies entspreche dem letzten Menschen, wie ihn Nietzsche beschrieben habe. In der Moderne sei die Freiheit auf die Macht über die Natur zu herrschen reduziert worden. Wenn der Mensch nicht mehr als ein Geschöpf Gottes angeschaut werde, dann werde es möglich, die menschliche Zukunft mit beliebigen Idealen zu füllen: französische Revolutionsideen, sozialistische Eugenik, Nationalsozialismus und Stalinismus. Kapitel 10: The Great Rebellion (Die grosse Rebellion) Hart beschreibt hier, wie die Taufe im frühen Christentum durchgeführt wurde. Es war eine Demonstration, die den Herrschaftswechsel deutlich zum Ausdruck brachte. Es sei ein Mythos, dass Heiden (Polytheisten) toleranter als Monotheisten gewesen wären. Beispielsweise hörten Gladiatoren- und Arenakämpfe erst mit dem aufkommenden und dann vorherrschenden Christentum auf.

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