Freitag, November 01, 2013

Ein unangesehener Gastdozent

Dieser Zwischentitel bezieht sich auf einen unscheinbaren indischen Professor, der durch den Einfluss von Jesus zu einem gebildeten und bedeutenden Mann wurde. Die Wirkungsgeschichte Jesu in der Bildung begann eigentlich schon mit Israels Lehrer, die nach dem babylonischen Exil Könige und Heerführer von der Bedeutung her abgelöst hatten. So wurde Israel zum Volk des Buchs, woraus später eine intensive Gelehrsamkeit resultierte. Jesus war zuerst nur ein einfacher Arbeiter, der Möbel zimmerte (oder besser: Häuser baute). Als er das erste Mal lehrte, setzte er sich und behauptete von der Schrift her, dass Gott auch die Heiden besonders liebe. Die Versammlung wurde deswegen zornig und entsetzt und vertrieb ihn aus Nazareth. Jesus lehrte, um Menschen zu verändern, nicht um Wissen anzuhäufen. Der Harvardprofessor Harvey Cox sagte: „Die Worte der Bergpredigt sind die brillantesten, die meist zitierten, meist analysierten, meist debattierten, einflussreichsten moralisch und religiösen Aussagen der Menschheitsgeschichte.“ Der gebildete Paulus wies auf ihn, als er sagte: "In Jesus sind alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis verborgen." Gott mit dem Verstand lieben heisst, neugierig auf Gott und seine Schöpfung sein; so kann aus Lernen Anbetung werden. Mit der gleichen Intention sollen wir wissenschaftliche Theorien prüfen und nicht allzu schnell theologische Urteile fällen. Nachfolger Jesu haben nicht nur die eigenen, sondern sogar klassische und heidnische Schriften abgeschrieben und aufbewahrt. Die Klöster wurden zu Bildungsstätten, woraus später die Universitäten entstanden sind, vor allem weil sie in Gott das höchste vernunftbegabte Wesen erkannten. Der Mathematiker und Philosoph Alfred North Whitehead (1861-1947) meinte dazu: „Der Aufstieg der Wissenschaften wurde durch die mittelalterliche Vorstellung von einem rational handelnden Gott ermöglicht.“ Martin Luther (1483-1546) und die anderen Reformatoren arbeiteten darauf hin, dass alle Bürger lesen und schreiben lernen konnten. Nur gerade sechs Jahre nach der Ankunft der Puritaner in Massachusetts (USA) gründeten sie ein College, das einmal Harvard werden sollte. 129 von 138 der ersten amerikanischen Universitäten wurden von Jesus-Nachfolgern gegründet. Sonntagsschulen wurden 1780 vom Briten Robert Raikes gegründet, um möglichst viele Kinder zu bilden, und sie so der Armut zu entreissen. Dinesh D’Souza sagte es zusammenfassend so: "Die Wissenschaft als organisiertes, fortwährendes Unterfangen ist in der Menschheitsgeschichte nur ein einziges Mal aufgekommen... in Europa, in einer Zivilisation, die damals Christenheit hiess."

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