Weisung
Ab Seite 331 macht Miskotte Aussagen zur „Weisung“. Er sieht die Fragen „Was dünkt euch von dem Christus?“ und „Wie lest ihr das Alte Testament?“ eng miteinander verwandt. Er sieht auch die Gefahr einer Literaturisierung der Botschaft, denn die Schrift war nie als Buch zum Lesen gedacht, sondern als Text zum Vorlesen und zur mündlichen Anwendung: „Im gesprochenen Wort... begegnet dem Menschen die „Macht“ des Worts... Der Brief zielt auf eine Vergegenwärtigung – mehr: er ist ein Zeichen einer sehr bestimmten Gegenwärtigkeit. Hier ist Anrede, keine Lyrik... In der kultischen Handlung der Predigt wird das Wort aus den Fesseln der Schriftlichkeit erlöst, um, dergestalt befreit, einzutreten in eine Gemeinde, ein Volk, eine Welt. Alles hängt, nach reformierter Erkenntnis, daran, dass eben der Buchstabe sich zu Geist erhebt, das Geschehene zu Geschehen, die Erzählung zu Zeugnis, das Zeugnis zur Tat Gottes. Alles, was nicht diese Vergegenwärtigung meint, führt schliesslich zur Entleerung des Gottesdiensts...“ (S. 338 & 339)
Labels: Altes Testament, Bibel, Glaube, Gottesdienst, hören auf Gott, Jesus Christus, Judentum, Kirche, lesen, Reformation, Theologie, Thora, Wort Gottes
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