Minarette in der Schweiz
Eigentlich ist schon fast alles gesagt zur kürzlichen Abstimmung über das Minarettverbot in der Schweiz. Aus meiner Sicht sind die Probleme mit dem Islam weitgehend hausgemacht: die eigene Werterelativierung, die allgemeine Orientierungslosigkeit, der tiefsitzende Materialismus und unsere geistige Schwäche verhindern eine aktive Auseinandersetzung mit dieser expansiven Religion.
Erst an zweiter Stelle kommt der Islam selbst, der in seiner Substanz wirklich absolut und agressiv ist, weil der Koran als das diktierte und unfehlbare Wort Gottes angeschaut wird. Der frühe Teil davon, die mekkanischen Suren, sind eher religiös-friedlich, jedoch der spätere Teil, die medinesischen Suren, sind machtpolitisch und rufen zur gewaltsamen Durchsetzung des Islam auf! Und die neuere Offenbarung ist aus islamischer Sicht die massgebendere. Der Koran darf niemals relativiert und in Frage gestellt werden, deshalb ist religiöse Gewalt legitim und Reformen im Islam sind kaum denk- und umsetzbar. Auch sind meines Wissens alle islamischen Rechtsschulen rigide und die "Scharia", das islamische Recht, muss zwingend durchgesetzt werden. Aus diesem Recht heraus sind Polygamie, Zwangsheirat und Minderwertigkeit und Unterdrückung der Frauen erklärbar und zulässig. Zudem steht die Scharia grundsätzlich und in einigen konkreten Punkten im Gegensatz zu den Menschenrechten. Islamische Staaten anerkennen und setzen sie daher auch nicht um.
Hier sollten wir im Westen ansetzen: Keine Toleranz für die Scharia und deren Auswirkungen! Jeder, der bei uns arbeiten und leben will, muss zwingend eine Landessprache lernen innert Jahresfrist. Bis er dies nachgewiesen hat, erhält diese Person nur eine provisorische Aufenthaltsbewilligung. Erfüllt er/sie das eindeutig nicht, ist dieser Person der Aufenthalt zu verweigern, respektiv ist sie auszuweisen. Denn Sprache ist die Basis zum Kennenlernen und Verstehen anderer Werte, Pflichten und Rechte. Gleichberechtigung, Pluralität und Toleranz können nur sinnvoll gelebt werden, wenn sie auch als kulturelle Errungenschaften verstanden und verteidigt werden. Deshalb sind Mitarbeitende in Amtsstellen und Gerichten so bedeutungsvoll. Ich wünschte mir, dass sie bewusster und konsequenter eigenes Recht anwenden und menschenverachtende Praktiken wie Polygamie, Zwangsheirat, Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und Kinder unterbinden und wo möglich sanktionieren würden. Hier sind auch Eltern, Lehrpersonen und Pädagogen gefragt, die ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag konsequent wahrnehmen und durchsetzen wollen. Sie brauchen aber auch wohlwollende Unterstützung von Schulleitungen, Kommmissionen, Bildungsämtern und Politikern. Nur wenn alle Beteiligte engagiert und kraftvoll am gleichen Strick und in die gleiche Richtung ziehen, kann echte Integration gelingen. Das wird dann deutlich mehr bringen als ein Verbot von Minaretten! Das Positive dieser Abstimmung war, dass dadurch dieser Handlungsbedarf erkannt und formuliert wurde!
Labels: Gegenwart, Islam, Islamisierung, Kultur, Politik, Polygamie, Recht, Religion, Schule, Schweiz, Sprache
5 Comments:
Hallo Pietro,
Der erste Teil deines Kommentars ist völlig richtig und wurde so leider viel zu wenig kommuniziert. Im zweiteh Teil forderst du die Erlernung einer Landessprache innert Jahresfrist. Damit habe ich echt Mühe, weil wir dann auch viele Einwanderer aus dem südlichen Europa heimschicken müssten. Diese machen uns aber überhaupt keine Probleme und es ist nicht zu befürchten, dass sie eines Tages eigene Gesetzte einführen möchten. Es ist nun nicht jedermanns Sache und Talent Sprachen zu erlernen. Im Grundsatz ist es aber durchaus so, dass mit der Sprache auch ein Teil des Wertevorstellungen unserer Kultur aufgenommen wird.
Du kannst dich einfach so gut schriftlich ausdrücken, gefällt mir!
love, C.
Ich denke, dass wir früher oder später nicht darum herum kommen, über die Sprachkompetenz die Einwanderung zu regeln. Ob das nun ein oder zwei Jahre sind bis zum Sprachtest, ist nebensächlich. Damit wird nämlich auch die Integrationswilligkeit und Leistungsbereitschaft praktisch getestet. Bei den USA kann man beobachten, dass sie dies mit ansehnlichem Erfolg umgesetzt haben. Da ist man in vielen Teilen Westeuropas zu blauäugig.
Es ist erfreulich, im Chor der wirren Stimmen, die diese merkwürdige Abstimmung kommentieren, etwas Sinnvolles zu lesen. Wir haben hier ähnliche Sichtweisen, wie das mein Blog über den Minarettverbot belegt.
Danke viel mal, du sprichst mir aus dem Herzen! Gruss aus Bern
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