Samstag, Dezember 17, 2016

Beginn des Trekkings

Nach dem Besuch des Nomadenhauses konnte das Trekking richtig losgehen. Zuerst gingen die drei Chameliers Abri, Achmed und Hemmi mit ihren sieben Lastkamelen und dem Koch Tiara los. Dahinter folgten wir als Reisegruppe aus der Schweiz mit neun Teilnehmenden und dem Schweizer Reiseleiter Matthias Rickli und dem marokkanischen Guide Salah. (Mehr zu Matthias Rickli und seinen Reisen findet man unter www.ricklireisen.ch.) Begleitet wurden wird von Mohammed und seinem Reitkamel, "le chameau selle", was aber genau Kamelsattel heisst. Zuerst gingen wir auf einem lehmigen Feldweg, der von Palmen, Lehmmauern und einigen Häusern gesäumt war. Kurz darauf tauchte eine Kasbah namens Bounou auf. Das ist eine traditionelle, ineinander geschachtelte Nomadensiedlung aus Lehmbauten, wie sie vielerorts in Nordafrika vorkommen. Teile davon waren intakt und bewohnt, daneben gab es Ruinen von Häusern, die am zerfallen waren. Denn diese traditionellen Lehmbauten brauchen viel Unterhalt, insbesondere nach Regenfällen muss der lehmhaltige Verputz wieder ausgebessert werden. Menschen sahen wir wenig, nur einzelne Frauen und Kinder tauchten auf, aber sie gingen zur Seite, wenn wir kamen oder verschwanden schnell hinter einer kleinen, dunklen Haustüre. Nachdem wir diese Kasbah verlassen hatten, lag nun die weite Wüste, der Rand der Sahara, vor uns. Ein erhebendes Gefühl, wenn man weiss, wie riesig diese Wüste ist. Immer weniger Bäume und Büsche begleiteten uns links und rechts. Manchmal sah man noch geflochtenes Schilf, das den Sand aufhalten sollte, jedoch nicht mehr intakt oder von Sand aufgefüllt war. Dann tauchte plötzlich vor uns ein grosses weisses Schild "militärische Sperrzone" auf, weil wir nur etwa dreissig Kilometer von Algerien entfernt waren. Die Grenze ist gesichert und überwacht. So drehten wir hier nach rechts, Richtung Südwesten, ab. Zwischendurch gab es wieder mehr Dattelpalmen, der Grund zeigte sich bald: ein Bewässerungskanal aus Beton, der zwar leer aber noch intakt war. Dattelpalmen sind eine wichtige Erwerbsquelle der Nomaden. Sie müssen aber hier bewässert und gepflegt werden. Dreimal im Jahr muss ein Arbeiter auf die Palmen hochsteigen; einmal zur Bestäubung, dann zur Ernte und schlussendlich zum Abschneiden dürrer Palmwedeln, damit wieder Freiraum für die Fruchtstände entsteht.

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